Für Patienten

Nesselsucht (Urtikaria)

Die Nesselsucht, medizinisch korrekt auch Urtikaria genannt, ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Klassische Symptome sind gerötete Haut und stark juckende Quaddeln. In manchen Fällen schwellen auch Haut und Schleimhäute an. Nesselsucht kann akut oder chronisch sein und eine Vielzahl von Auslösern haben. Man weiß, dass der typische juckende Hautausschlag sich dadurch bildet, dass bestimmte Immunzellen (Mastzellen) als Reaktion auf eine Reizung entzündungsfördernde Botenstoffe ausschütten (z.B. Histamin).

Mögliche Auslöser sind dann zum Beispiel Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln, Arzneimitteln oder allergenen Stoffen wie Nickel, Nylon oder Pollen. Auch physikalische Reize wie Kälte, Licht, Druck, Autoimmunreaktionen oder chronische Infektionen führen zum Entstehen von Symptomen. Mastzellen können aber auch auf andere Weise aktiviert werden. Das bedeutet, dass nicht jede Nesselsucht allergisch bedingt ist. Es gibt verschiedene Formen von Urtikaria wie z.B. die spontane akute Nesselsucht, die spontane chronische Nesselsucht oder physikalische Formen von Nesselsucht. Die Behandlung umfasst in erster Linie die Auslöser zu meiden und die Ursache direkt zu behandeln. Antihistaminika gehören zu den wichtigsten Arzneimitteln zur Behandlung von Nesselsucht. Sie hemmen die Wirkung von Histamin. Dieser Botenstoff ist hauptsächlich für die Nesselsucht-Symptome verantwortlich. Antihistaminika werden überwiegend in Form einer Tablette eingenommen. Wenn schwere akute Nesselsucht-Symptome auftreten, muss das Arzneimittel möglicherweise als Infusion verabreicht werden. In bestimmten Fällen wird Cortison empfohlen oder eine Therapie mittels UV-Behandlung.

AT-WEB-32-10-2021