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Mevir® ist ein Medikament indiziert zur frühzeitigen Behandlung des akuten Herpes zoster bei immunkompetenten Erwachsenen.1
Mevir® (Brivudin) ist ein Herpes-zoster-Virustatikum, das sich nicht nur durch die einzigartige Compliance-fördernde 1 x 1 Dosierung über 7 Tage, sondern auch durch seine schnelle und hochspezifische Wirkung auszeichnet.1,2 Unter Mevir® kommt es zu einem signifikant schnelleren Bläschenstopp als unter Aciclovir2 und es ist keine Dosisanpassung bei älteren Patienten und Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz1 notwendig. Das Risiko eine PZN (Post-Zoster-Neuralgie) zu entwickeln ist 25% geringer, als unter Aciclovir.1,3
Brivudin hemmt durch seinen Hauptmetaboliten Bromovinyluracil (BVU) die Dihydropyrimidin Dehydrogenase (DPD) irreversibel. DPD ist ein Enzym, das den Metabolismus sowohl von natürlichen Nukleosiden (z.B. Thymidin) als auch von Pyrimidin- Derivaten, wie 5-Fluorouracil (5-FU), reguliert. Die Hemmung des Enzyms führt zu einer Akkumulation und verstärkten Toxizität von 5-FU. Es besteht die Gefahr einer potenziell tödlich verlaufenden Interaktion.1
Warnhinweis:1 Brivudin darf nicht bei Patienten angewendet werden, die kürzlich eine Krebs-Chemotherapie erhalten haben, derzeit erhalten oder innerhalb von 4 Wochen erhalten sollen mit Arzneimitteln, die 5-Fluorouracil (5-FU) enthalten, einschließlich seiner topischen Zubereitungen, seiner Prodrugs (z.B. Capecitabin, Tegafur) und Kombinationsarzneimitteln, die einen dieser Wirkstoffe oder andere Fluoropyrimidine enthalten.
Brivudin darf nicht bei Patienten angewendet werden, die kürzlich eine antimykotische Therapie mit Flucytosin (einem Prodrug von 5-Fluorouracil) erhalten haben oder derzeit erhalten.
Die Wechselwirkung zwischen Brivudin und Fluoropyrimidinen (z. B. Capecitabin, 5-FU, Tegafur, Flucytosin, usw.) ist potenziell tödlich. Es wurden Todesfälle aufgrund dieser Wechselwirkung berichtet. Daher muss eine Wartezeit von mindestens 4 Wochen zwischen dem Ende der Behandlung mit Brivudin und dem Beginn einer Therapie mit Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimitteln (z.B. Capecitabin, 5-FU, Tegafur, Flucytosin, usw.) eingehalten werden.
Im Falle einer versehentlichen Anwendung von Brivudin bei Patienten, die kürzlich Fluoropyrimidine erhalten haben oder derzeit erhalten, müssen alle Arzneimittel abgesetzt und wirkungsvolle Maßnahmen zur Reduzierung der Toxizität der Fluoropyrimidine ergriffen werden: sofortige Einweisung ins Krankenhaus und alle Maßnahmen zur Verhütung systemischer Infektionen und Dehydratation. Ein Spezialzentrum für Vergiftungen (z.B. Giftnotrufzentrale) muss so schnell wie möglich kontaktiert werden, um eine geeignete Vorgehensweise gegen die Fluoropyrimidin-Toxizität zu finden.
Educational Material - Brivudin Prescriber Checklist
Referenzen: 1 Fachinformation Mevir®, 2 Wassilew et al, Antiviral Res 2003,59:49-56, 3 Wassilew et al, Antiviral Res 2003,59:57-60
AT-WEB-27-10-2021